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                       Wissenswertes �ber die Taubheit bei Hunden

Jola infiziert sich mit Tetanus

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Bei einer normalerweise harmlosen  Krallenverletzung, m�ssen Tetanuserreger ( Costridum tetani, ein Bakterium) in Jolas Kralle gekommen sein. Das Bakterium kann sich nur in einer sauerstoffarmen Umgebung vermehren. Das Bakterium geht am Eintrittsort von der Sporenform in die Vegetativform �ber und gibt das Gift (Tetanospasmin), welches durch die Vermehrung entsteht, ab. Von dort gelangt dieses Toxin (Gift) dann entweder �ber periphere Nervenbahnen oder eben �ber das Blut in das Gehirn. Das Toxin f�hrt zu einer langanhaltenden Aktivierung der motorischen Nerven und es kommt so zu Muskelverkrampfungen und -anspannungen.

Jola`s  Tetanusverlauf

Krallenverletzung, d.h. Splittung der Kralle (kaum zu sehen) sehr wahrscheinlich am Dienstagabend, dem den 07.10.2003, vielleicht auch vorher passiert.  Mittwoch Morgen, dem 08.10.2003  trat  Jola nicht mehr richtig auf. Ich ging mit ihr zum Tierarzt. Die Zehe des rechten Beines war leicht geschwollen. Jola hat Antibiotika gespritzt bekommen und eine Zugsalbe wurde draufgemacht. Die Pfote wurde verbunden. Die Kralle war bl�ulich gef�rbt.  Ich bekam Antibiotika f�r die n�chsten 2 Tage mit.

Am Freitag, dem 10.10.2003 wird der Verband gewechselt. Hund l�uft nur noch auf drei Beinen. Nachdem der Verband entfernt worden ist, sehen wir, dass die Zehe mittlerweile um ein Vielfaches angeschwollen ist, die Kralle ist blau. Wegen der starken Schmerzen, die der Hund hat, entscheidet sich die Tier�rztin, die Kralle zu ziehen. Nachdem die Kralle unter Narkose gezogen worden ist und ein frischer Verband angelegt wurde, konnte Jola ihr Bein anschlie�end wieder belasten. Die Kralle war mit Blut und Eiter gef�llt gewesen. Sie bekommt weiter Antibiotika.

Der Hund war wieder fit und lief mit dem Verband wieder ganz normal. Die starken Schmerzen waren sichtlich verflogen. Jola machte einen v�llig gesunden Eindruck.

Dienstag, dem 14.10.03 Morgens f�llt mir Jolas seltsamer Blick auf. Die Nickhaut ist vorgefallen, die Aug�pfel zur�ckgezogen. Aufgrund des seltsamen Blickes, gehe ich mit ihr zur Augen�rztin. Auch die Augen�rztin wundert sich �ber den seltsamen Augenausdruck und untersuchte die Augen gr�ndlich. Jola hat w�hrend der gesamten Behandlung die Stirn leicht in Falten gelegt. Die Augen�rztin stellt nach einer gr�ndlichen Untersuchung Bl�schen (Stufe 6) unter der Nickhaut beider Augen fest, ein eventueller Grund f�r den Nickhautvorfall und das Zur�ckziehen der Aug�pfel. Was die Augen�rztin allerdings irritiert sind die Stirnfalten und die leicht zusammengekniffenen Augen. Sie passen so �berhaupt nicht zum festgestellten Krankheitsbild. Nachdem sie mir eine antibiotische Augensalbe gibt, meint sie, dass die anderen Symptome eventuell f�r eine  Tetanusinfektion sprechen k�nnten, sie h�tte so ein komisches Gef�hl. Sie kl�rt mich �ber die auftretenden Symptome bei einer Tetanusinfektion auf und gibt mir vorsichtshalber ein Amphi-Pr�perat (antibiotische Augensalbe) mit, bat mich dringlichst den  Hund weiter sehr genau zu beobachten und in jedem Fall am n�chsten Tag meinen Tierarzt zu konsultieren.

(die Nickhaut ist deutlich zu sehen)

Ich beobachtete Jola weiterhin genau und stellte daraufhin fest, dass zu dem seltsamen Blick auch die Stirnfalten ausgepr�gter wurden und ihre Ohren hochgestellt waren, so als ob sie st�ndig hochgradig aufmerksam sein w�rde. Jedoch verschwanden diese Symptome, wenn der Hund schlief. Sobald der Hund wach wurde, waren die Falten wieder da und auch die Ohren aufgerichtet. Das ganze Gesicht wirkte sehr gestrafft und ihr Blick fast �wahnsinnig� und sehr angestrengt.

Am Mittwoch, dem 15.10.03 stellte ich Jola gleich meiner Tier�rztin vor, die bereits von der Augen�rztin informiert worden war. Der Tier�rztin fiel ebenfalls der seltsame verkrampfte Blick mit der vorgefallenen Nickhaut, das extreme Schielen, die zur�ckgezogenen Aug�pfel und die L�ngsfalten auf ihrer Stirn auf. Da Tetanus nicht nachweisbar ist, gab sie ihr vorsichtshalber ein Pferdeserum. Zus�tzlich erhielt Jola ein hochdosiertes Amphi-Pr�perat. Auch sie bat mich, in jedem Fall �ber Ver�nderungen zu berichten und am Donnerstag wieder zu kommen.

(hochgestellte Ohren, L�ngsf�ltelung,  eingezogene Aug�pfel, Nickhautvorfall)

 

Donnerstag, der 16.10.03: Jolas verkrampfter Augenausdruck verst�rkte sich, sie kniff die Augen oft zu Schlitzen zusammen, ihre Ohren blieben immer �fters, auch im Schlaf aufgerichtet und die Falten verschwanden nur noch ganz selten.

Freitag, der 17.10.03 : Bei einem weiteren Tierarztbesuch empfand auch die Tier�rztin Jolas Gesicht wesentlich mehr gestrafft. Die Falten waren extrem ausgepr�gt und die Ohrmuschel war komplett starr und aufgerichtet. Zus�tzlich stellten sich die langezogenen Lefzen ein (sieht wie ein Grinsen aus). Sie erhielt das zweite Mal ein Serum. Zuserst wurde Jola nur ein kleiner Teil verabreicht. Nach einer Stunde ohne allergische Reaktion, erhielt sie den Rest der vollen Dosis, was sie gut vertrug.

(die Lefzen extrem nach hinten gezogen, die Augen zu Schlitzen verengt.)

 

Samstag, der 18.10.03: Jola entwickelt eine Lichtempfinglichkeit. Im Sonnenlicht weicht sie pl�tzlich panikartig in geduckter Haltung zur�ck. Sie ist schreckhaft und �ngstlich. Das Fressen bereitet ihr gro�e M�he, sie frisst sehr langsam und schluckt dabei heftig. Manchmal h�rte man sie auf den kurzen Spaziereng�ngen T�ne von sich geben, so als h�tte sie sich verschluckt. Sie schreckt auch im Haus ganz  pl�tzlich scheinbar grundlos panisch zur�ck und verkriecht sich unter dem Tisch. Sie hat Probleme mit dem Riechen, sie braucht ziemlich lang, bis sie ein heruntergefallenes St�ck Wurst findet. Auch das Sehen scheint eingeschr�nkt, ein geworfenes Leckerchen zu fangen bereitet ihr gr��te Schwierigkeiten, sie schnappt ziellos in die Luft. Die Sehprobleme traten fast zeitgleich  mit dem Nickhautvorfall auf. (Dienstag)

Am Samstag-Nachmittag erneuter Besuch bei der Tier�rztin. Jola erh�lt anstatt des Tablettenp�parates eine Penicilinspritze.

Abends habe ich f�r Jola eine Box besorgt, damit sie sich zur�ckziehen kann.

 (die Ohren sind extrem angehoben)

Sonntag, der 19.10.2003: Um 14 Uhr hole ich Valiumtabletten beim Tierarzt ab, da Jola sich nicht ruhig verh�lt. Sie versucht immer wieder herumzulaufen und ist viel zu viel in Bewegung. Sie ist extrem anh�nglich, liebebed�rftig und unruhig; seit dem Beginn der Krankheit. Ihr K�rper scheint nur noch aus Muskelpaketen  zu bestehen. Die Gabe des Valiums erbringt die erw�nschte l�ngere Ruhe nicht. Sie d�st zwar ab und an vor sich hin, aber es stellt sich kein tiefer Schlaf ein.

Ich gehe an diesem Tag nicht mit ihr spazieren, ich lasse sie nur kurz zum L�sen raus. 

Erst gegen Abend verzieht sie sich in Ihre dunkle gro�e Box, wo sie fest einschl�ft. 

Symptomatik unver�ndert.

     

Sonntagnacht um 2.00 Uhr, ich lag schon im Bett, h�rte ich es rumpeln und rumoren. Als ich nachschaute, entdeckte ich die umgeworfene Wassersch�ssel. Jola sieht mich verst�rt an. Sie hatte die Sch�ssel wahrscheinlich nicht richtig sehen k�nnen und sie beim Versuch zu trinken umgesto�en.

Ich wischte das Wasser auf , f�llte die Sch�ssel erneut und stellte sie so hin, dass ihr nichts mehr im Weg stand.

(selbst beim Tiefschlaf , stehen die Ohren hoch und die Falten bleiben bestehen)

Montag, der 20.10.03: Jola steht auffordernd vor der T�r. Sie will Gassi gehen, so wie immer um die Uhrzeit. Ich �berlege lange hin und her was wohl weniger stressig f�r sie ist. Sie alleine zu lassen oder sie f�r einen kurzen Pipi-Spaziergang mit Bongo mitzunehmen. Ich entscheide mich f�r einen Mini-Spaziergang mit ihr. Es scheint keine Sonne, die sie blenden k�nnte.

Sie l�uft eigentlich normal, jedoch im Gegensatz zu sonst, immer mit der Nase am Boden, so als wolle sie f�hrten. Sie h�rt sich dabei  irgendwie verschnupft an, so als w�re ihre Nase zu. Sie macht Pipi sowie H�ufchen und ich kehre sofort wieder um. Pl�tzlich springt Jola in geduckter Haltung zur�ck. Auf dem R�ckweg gehen wir dem Licht entgegen, sie scheint trotz fehlender Sonne geblendet zu sein, immer wieder springt sie wie geblendet zur�ck. Sie schlie�t die Augen und weicht in geduckter Haltung zur�ck. Ich schaue, dass ich mit ihr schnellstens nach Hause komme.

Am sp�ten Nachmittag, fahre ich noch mal mit beiden Hunden zum Spazierengehen, es ist 17.00 Uhr. Ich lasse Jola aus dem Auto und sie l�uft und springt so, als w�re sie gesund. Sie zeigt diesmal keine Lichtempfindlichkeit, es d�mmert schon. Wir machen einen kleinen Spaziergang. In dieser Zeit geht es Jola bestens.

Dienstag, der 21.10.03: Jola ist heute sehr m�de und matt und sie schl�ft das erste Mal den ganzen Tag, zieht sich sogar freiwillig in ihre Box zur�ck. Der Versuch mit ihr Spazierenzugehen scheitert jedes Mal, da sie heute extrem lichtempfindlich ist. Jedes Mal springt sie in Ihre Box. Ich lasse sie nat�rlich gew�hren und wir gehen nicht. Obwohl ich wei�, dass sich  Jola nicht unn�tig bewegen soll, so soll ich darauf achten, dass sie sich nicht aufregt. Da sie aber normal ein extrem aktiver Hund ist, mu� ich immer abw�gen, was sie mehr in einen Erregungszustand versetzt. Ich habe versucht, sie in eine dunkle Box zu sperren, doch sie kratzte wie wild und wurde total unruhig. So entschied ich, dass es weniger aufregend f�r sie ist , wenn ich sie nicht in die dunkle Box zwang. Einen hyperaktiven Hund gegen seinen Willen ruhig zu halten, kann f�r den Hund stressiger sein, als wenn er sich bewegen darf.

Am Abend sehe ich, dass ihre rechte Lefze entspannt herrunterh�ngt. Ein Zeichen der Besserung?

Jola schl�ft den ganzen Tag.

Mittwoch, der 22.10.03: Erneute Penicilinspritze. Jolas Lichtempfindlichkeit bleibt weiter bestehen. Die Falten sind nicht mehr ganz so steil, das Schlimmste haben wir wohl �berstanden.

Die Verkrampfung der Muskeln l�st sich langsam, jeden Tag wird es ein kleines bisschen besser. Am Samstag, dem 25.10.03 ist ihre Lichtempfindlichkeit verschwunden und ihr Gesicht weist nur noch kleine Falten auf. Nach Ende der dritten Woche sieht man Jola nichts mehr an, sie sieht wieder v�llig normal aus. Die Nickhaut ist wieder da, wo sie hingeh�rt, ihr Blick wieder klar. Sie sieht wieder aus, so wie ich sie kenne und sie tut so, als w�re nie etwas gewesen, Gott sei Dank.

Dass es Jola nicht ganz so schwer getroffen hat (mit Bewegungsunf�higkeit und Ateml�hmung, komplette Schluckunf�higkeit), habe ich eigentlich der Augen�rztin  zu verdanken, die durch ihren 7. Sinn sofort mit Antibiotika reagiert und mir die M�glichkeit einer Tetanusinfektion aufgezeigt hat und meiner Tier�rztin zu verdanken, die gleich am n�chsten Tag, das Serum gespritzt hat und mir jeder Zeit mit Rat und Tat zur Seite stand. Ich denke wir haben dadurch mindestens einen ganzen Tag gewonnen, der Jola den  extremen Kampf, um Leben und Tod erspart hat. (Sehr oft werden die Hunde, wenn Sie diese seltene Krankheit bekommen, schon komplett bewegungsunf�hig in die Klinik eingeliefert).

Jola wurde Dank Ihrer Taubheit nicht ger�uschempfindlich, das war in diesem Fall ebenfalls ein Gl�ck.

Das Problem bei einer Tetanusinfektion ist, dass man Tetanus nicht nachweisen kann. Eine Impfung bei Hunden gegen Tetanus wird nicht empfohlen, da die Erkrankung bei Hunden eine Seltenheit ist (mein Tierarzt praktiziert 25 Jahre, Jola war der erste Tetanusfall). Hunde stehen in der Tabelle, sozusagen an letzter Stelle. Die Gabe eines Fremdeiwei�es (Pferdeserum) ist immer sehr gef�hrlich, da der K�rper mit einem allergischen Schock reagieren kann und diese Gefahr ist in keinem Fall zu untersch�tzen.

Ich denke aber, wenn man seinen Hund immer sehr genau beobachtet und die Symptome einer Tetanusinfektion im Hinterkopf beh�lt und fr�hzeitig und vorsorglich zum Tierarzt geht, dann kann man fr�hzeitig eingreifen, um die Krankheit zu bek�mpfen.

Symptome dieser Krankheit k�nnen sein: Nickhautvorfall, eventuell parallele Bl�schenbildung hinter der Nickhaut, Zur�ckziehen der Aug�pfel (der Hund kann seine Aug�pfel zur�ckziehen, da er dort Muskeln hat), L�ngsf�ltelung der Stirn (Falten), Aufstellen und Zur�ckklappen der Ohren, Grinsen (Zur�ckziehen der Lefzen), S�gebockstellung, Anspannung der gesamten Muskulatur, Bewegungsunf�higkeit, Schluckbeschwerden/l�hmung, Licht- und Ger�uschempfindlichkeit, Schreckhaftigkeit, Ateml�hmung)

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Cordula hat den Bericht leider von ihrer Seite genommen


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