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                       Wissenswertes über die Taubheit bei Hunden

 Hallo Jola,

Nachdem mein Dosenöffner das Buch über dich gelesen hat, dachte ich mir, ich schreibe Dir mal ein wenig über mich. Ganz so viel gibt es noch nicht zu berichten, weil ich erst seit drei Woche in meinem neuen Heim wohne. Bevor ich nach Deutschland gekommen bin, lebte ich in Griechenland auf der Straße. Und irgendwie erinnere ich mich an diese Zeit gar nicht mehr.

Nun ja, am 19.09.2004 hat mein Frauchen, auch Evelin genannt,  mit meinem anderen Dosenöffner ein Flyballtunier in Gießen besucht. Dort traf sie auf eine langjährige Freundin, die sie leider sehr selten sieht, da die beiden in verschiedenen Bundesländern wohnen. Naja, diese Freundin setzt sich sehr für Tiere ein, die ein neues Zuhause suchen, und erzählte Evelin gleich von mir. Eigentlich wollte Frauchen im Moment gar keinen zweiten Hund, aber Anne, so heißt die Freundin, meinte, man könne mich ja mal zu dem Turnier holen. Einfach nur so, um mal zu zeigen, was für eine Süße ich bin.

Tja, dass Frauchen mich nicht wieder zu meiner Pflegestelle zurückschicken konnte, kannst du sicher gut verstehen, oder? So durfte ich als mit meinen neuen Dosenöffnern und meinem neuen "Bruder" Dean nach NRW umziehen.

Meine Pflegemami und ihr Welpe war ganz schön traurig, dass Evelin mich mitgenommen hat, aber ich habe ihr ganz fest versprochen mich immer bei ihr zu melden und ihr neue Fotos zu schicken. Ich glaube, da konnten sie sich ein bisschen für mich freuen.

Zuhause angekommen lernte ich dann noch drei weitere Zweibeiner kennen. Eve spricht immer von ihren Kindern, aber das ist nicht weiter wichtig, denn ich kann ja nicht hören, was sie sagt. Viel wichtiger ist, dass es in diesem Haushalt 10 Hände zum Streichen gibt. Man, das ist sooooo toll !!!

Ich habe mich hier schnell eingelebt, und mich, wie es sich für einen Dalmatiner gehört, selbstverständlich immer von meiner besten Seite gezeigt.

Bei meinem ersten Abend-Gassi-Gang hatte ich ein wenig Angst, denn es war ganz schön dunkel und irgendwie alles so fremd hier. Trotzdem habe ich mich immer schön brav gemeldet, wenn ich mal raus musste.

Leider darf ich noch nicht ohne Leine laufen, aber immer, wenn wir zur großen Wiese gehen, bekomme ich meine Tobe-Leine. Die ist sooooo lang, dass ich mit Dean um die Wette rennen kann. Meine Dosenöffner üben ja auch ganz fleißig mit mir, damit ich bald ohne laufen darf. Immer, wenn ich zu ihnen hinkomme bekommt es was tolles zu fressen. Aber mal ehrlich Jola, meinst du, wenn ich immer schön auf sie achte, und sie mich ohne Leine laufen lassen, bekomme ich die guten Sachen  auch noch? Ich bin mir da noch nicht ganz so sicher ...

Aber nicht nur Eve und Michel (so heißt der andere, große Dosenöffner) sind fleißig, sondern auch ich tue, was ich kann. Einmal habe ich eine Überraschung für die Beiden vorbereitet.

Weißt du, meine Frauchen liebt Blumen und Pflanzen, aber der Michel meint immer, es steht viel zu viel Grünzeugs auf der Fensterbank rum. Also habe ich mir meinen hübschen Kopf zerbrochen, wie ich es beiden recht machen kann.

Als meine Zweibeiner alle aus dem Haus waren, hatte ich eine tolle Idee. Als erstes bin ich auf die Fensterbank gehüpft und habe alle Pflanzen runtergeschmissen. Dann habe ich mir zwei davon geschnappt. Die eine habe ich nur ein wenig gestutzt, die andere habe ich ganz zerpflückt. Natürlich habe mich mir Mühe gegeben dieses ordentlich zu machen, um gleichzeitig das Wohnzimmer dekorieren zu können. Den Wurzelballen habe ich auf den beiden Sofas und dem Teppich verteilt. Braun auf Blau schaut klasse aus, aber irgendwie fehlten hier noch ein paar Farbtupfer. Deshalb habe ich mir noch ein Kissen geschnappt, in dem so eine tolle, weiße Füllung ist. So sah es hier schon sehr viel freundlicher aus. Zum Abschluss habe ich noch die Sachen, die auf dem Tisch lagen, gleichmäßig auf dem Boden verteilt und die Eve`s Kamera mittenrein platziert.

Leider bin ich nach der ganzen Arbeit erschöpft eingeschlafen und habe deshalb gar nicht mitbekommen, wie sehr Eve sich gefreut hat, als sie nach Hause kam.

Ach, und dann muss ich Dir noch was erzählen. Der Dean, der ist manchmal ganz schön doof. Ganz oft, wenn ich mit ihm toben will, knurrt er mich an und haut ab. Weiß der denn nicht, dass ich ihn nicht hören kann? Maja, jedenfalls spielen er und ich dann ein tolles Spiel. Er läuft um den Tisch herum und knurrt mich an, ich drehe mich um und laufe in die andere Richtung. Sobald er das sieht, knurrt er wieder und dreht er sich um usw... hach, ich könnte das stundenlang spielen :o)

Er mag es nur nicht, wenn ich ihn in seine zwei Bälle oder dem Ding unter dem Bauch beiße. Komisch, wo anders macht er nicht so einen Aufstand...

Zur Abwechslung hat sich Dean aber noch ein neues Spiel ausgedacht. Er schnappt sich eins von unseren Spielzeugen und wartet drauf, dass ich es ihm klauen will. Wenn ich nicht gleich reagiere, stolziert er wie ein oller Hahn vor mir auf und ab. Damit er endlich Ruhe gibt, versuche ich dann, ihm das Spielzeug zu klauen. Dann fängt er wieder an, den Lauten zu machen und knurrt wie ein Wilder. Hach, Männer können so dumm sein. Ich glaube, er wird nie lernen, dass er mir mit dieser Lautstärke gar nicht imponieren kann.

Aber Spaß macht es trotzdem – und meistens gewinne ich am Ende sowieso J

Neben Dean habe ich noch  andere, tolle Freunde gefunden. Da gibt es den Dobermann Orphelus, der viel größer ist, als ich. Aber Du weißt ja, wie selbstbewusst wir Dalmimädels sind, und so brauche ich Dir nicht erzählen, dass Orphelus bei unserer ersten Begegnung Schutz bei seinem Frauchen suchte. Pffft ... Männer halt. Naja, im Garten ist er dann aber doch ganz klasse mir mir rungetollt.

Snow, der Dalmatiner von Evelins Freundin ist da schon ganz anders. Mit dem habe ich von Anfang an ganz toll toben können. Dafür hat er noch eine kleine, nervige Schwester: Hexe, ein Jack-Russel Mächen. Hach, was die kleine nur immer von mir will ? Ich steh doch nur auf große Kerle :o)

Nächste Woche soll ich in die Hundeschule. Kannst du das verstehen? Ich bin doch erst ein halbes Jahr alt. Aber scheinbar interessiert Frauchen das überhaupt nicht. Sie meint, ich müsste noch eine ganze Menge lernen – und sie auch. Naja, wenn’s ihr denn Spaß macht ...

Zur Entspannung kann ich ja nach dem Unterricht ein wenig Yoga machen. Hast du das schon mal ausprobiert? Macht Spaß – vor allem meinem Frauchen beim Zuschauen. Schön, wie leicht Menschen doch zu erfreuen sind :o)

Ach sag mal, wie ist das denn bei euch mit den Steuern?

Mein Frauchen meint immer, ich bin wohl eher eine Bergziege, als ein Hund, weil sie mich andauernd von Gartentisch oder den Fensterbänken runterholen muss, sich ärgert, weil ich mal wieder oben auf der Rückenlehne vom Sofa stehe oder sie hofft, dass der Fernseher meine Klettertour unbeschadet übersteht. Den Rasen mähen sie nun auch viel seltener, denn nun haben sie ja mich.

Und trotzdem wollen die von der Stadt, dass Frauchen Hundesteuer zahlt. Irgendwas kann da doch nicht stimmen ?

So Jola, das Tippen hier strengt an. Ich gehe jetzt mal eine Runde mit dem anderen Fleckenmonster schmusen. Grüße bitte Bongo und Deine Zweibeiner von mir.                                         Wuff Emma

 

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