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                       Wissenswertes über die Taubheit bei Hunden

  Liebe Frau Schweitzer, 

wir freuen uns, dass Sie unseren Bericht auf ihre Hp aufgenommen haben! Es geht uns gut und wir genießen unser Leben gemeinsam sehr. Am 10.August 2006 ist Leni genau ein Jahr bei mir - und das wird gefeiert werden!!

Wir haben inzwischen auch unseren ersten Urlaub gemeinsam erlebt und senden Ihnen ein paar Eindrücke! Ich glaube, man sieht dabei ganz gut, wie viel Spaß man miteinander haben kann, auch wenn ein Hund taub ist!! 

Liebe Grüße Claudia Winkler+Leni+Laurin

 

Hallo,

 

bin heute auf Ihre Homepage gestoßen und habe mich gefreut, auch von anderen so positive und liebvolle Worte zu tauben Hunden zu finden. Ich bin selbst Besitzerin einer tauben Dalmatiner-Mischlingshündin und eines Rüden, der im Tierheim ebenfalls als "taub" galt.. aber dann doch zu hören begann... ;-) anbei unsere Geschichte mit lieben Grüßen aus Wien!

Claudia Winkler
Also, zuerst die Fakten:
Hündin Leni, geb.? vermutlich Anfang 2004, Dalmatiner-Whippet (?)-Mischling, vollständig taub

 

Rüde Laurin, geb.? vermutlich Anfang 2001, Dalmatiner, braun-getupft
zu mir: Claudia Winkler, geb. 1970 in NÖ, lebt+arbeitet in Wien, Beruf Übersetzerin, derzeit Ausbildung zur Volksschullehrerin und in weiterer Folge Zusatzausbildung zur Tiertherapeutin geplant

 

Also, unsere Geschichte :-)

Seit meiner Kindheit bin ich von Dalmis fasziniert - noch vor den Walt Disney-Filmen, das möchte ich betonen :-) Aufgewachsen bin ich in Nö mit verschiedensten Tieren, immer dabei unsere Promenadenmischungen. Nach meiner Ünbersiedelung nach Wien zwecks Studium und Arbeit dachte ich lange nicht daran, in der Großstadt wieder einen Hund zu halten. Bis..

Bis mich bei meinem Tierarzt (habe 5 Kaninchen) ein Aushang ansprach - für einen  Golden Retriever-Rüden. Der Goldi wurde  es nicht, aber über diesen link stieß ich auf... Leni! Leni war auf der website vom Tierheim Krems und von Dalmatiner in Not und begegnete mir so nachdrücklich beim "Surfen", dass ich sie unbedingt kennenlernen wollte. Wir fuhren also zweimal nach Krems - sie war es. Meine kleine Hündin. Ich wusste, dass sie taub war, doch das schreckte mich keine Sekunde lang ab. Und so was Liebes wie Leni hab ich wirklich noch nie erlebt.

Im August 2005 übersiedelte die Prinzessin zu mir nach Wien und seitdem ist sie mein Sonnenscheinchen. Wir haben eine Ausbildung nach animal-learn gemacht, also ein sanftes, Spass-betontes Training mit Handzeichen - Leni kann alles, was hörende Hunde auch können, sie ist eine ganz kluge und wife Maus. Manchmal mache ich mir den Spaß und sage anderen Hundebsitzern beim Spazierengehen nichts von ihrer Taubheit - bis wir gehen, und dann sind alle total überrascht, weil sie an Lenis Verhalten einfach nichts Ungewöhnliches gemerkt haben!! Leni ist ein ganz lustiges, verspieltes Mädchen, kommt wunderbar mit anderen Hunden zurecht (mit Menschen sowieso, nur bei Kindern ist sie etwas vorsichtig). Unser größtes Problem war das alleine bleiben-können. Da war doch große Angst aus der Vergangenheit da... 2 Monate hat es gedauert, dann war ihr klar: Frauli kommt ganz sicher wieder zurück, wenn sie mal ohne mich weggeht!!! Viel Zeit mit ihr, viel schmusen und Zuwendung haben sie wirklich zum Lachen gebracht! Was mir gerade bei Leni ganz wichtig war: Ich wollte ihr trotz ihrer Taubheit ein möglich normales Leben ermöglichen - mit viel Spaß, Erlebnissen und auch Freiheit. Denn gerade bei tauben Hunden ist ja die Gefahr groß, dass man aus Ängstlichkeit und Sorge zu sehr "gluckt"... Es ist immer wieder mal eine Gratwanderung: was lasse ich zu, was ist ungefährlich  -und wo muss ich doch vorsichtiger sein als bei anderen Hunden...

Und dann kam Laurin... Naja, schon bald begann ich zu überlegen: wie wäre das, ein Partnerhund für Leni... dann hat sie einen Gefährten zur besseren Orientierung, ist nicht mehr alleine, wenn ich weg muss... Aber es sollte wieder ein Tierheimhund sein, das war für mich klar. Zuerst "sprang" mich nichts an... es musste kein Dalmi sein, einfach ein lieber Gesselle für die kleine Maus. Und wieder kam ich zu Dalmatiner-in-Not. Dort wartete... Laurin! Ich sah sein Bild, seinen Gesichtsausdruck - das war er. Wir machten ein Probe-Kennenlernen, ging prima und Laurin übersiedelte Anfang dieses Jahres von Graz nach Wien. Ich muss ehrlich zugeben, die ersten Wochen brachten mich an meine Grenzen. Laurin hatte eine noch schlimmere Geschichte als Leni. Ein Leben als Streuner und davor wahrscheinlich als Kellerhund... mit 5 Jahren nicht wirklich stubenrein... so in sich abgeschottet, dass man ebenfalls Taubheit vermutete, weil er auf keine Zurufe reagierte... panische Angst zu verhungern... kaum Bezug zu Menschen... aber vom ersten Moment an war Leni sein Mädchen.. und wie groß seine Angst auch war, zu verhungern - Lenis Futter oder Leckerlis wurden nicht einmal angetastet. Und Leni teilte vom ersten Tag an Wohnung und Frauli mit Laurin, ohne Probleme. Langsam, mit Rückschlägen, aber doch arbeiteten wir uns vor... und heute, nach nur drei Monaten hat Laurin so viel nachgeholt und gelernt, dass ich es kaum glauben kann. Eine seiner Lebensaufgaben sieht er offensichtlich darin, Leni und mich zu beschützen. Aber nie tut er das mit Aggressivität - er macht nur viel Getöse und wirft sich dazwischen, wenn ein anderer Hund zu wild oder grob zu Leni ist. Nach wie vor ist Leni der einzige Hund, mit dem er spielt- und das wird auch so bleiben, denke ich. Laurin braucht nicht viel mehr zum Leben als sein Frauli, Leni, sein Futter und seinen Korb. Was die beiden verbindet, ist nicht nur ihre Zuneigung zueinander, sondern - und das muss wohl an ihrer Geschichte liegen - eine tiefe Freude, ein Zuhause zu haben und eine ganz innige Verbundenheit mit mir. Achja, und Laurin ist nicht taub. Er ist nach und nach aus seiner inneren Abschottung herausgekommen und hört nun alles...

     

Das ist also die Geschichte meiner 2 Dalmis...

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